Interview zur Beitragsgarantie mit Stephan Bruckner von Liechtenstein Life
Die Beitragsgarantie ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema.
Nach der Anpassung der Garantiezinsen bieten nur noch wenige Versicherer eine hundertprozentige Garantie für die Beiträge in der bAV an. Noch immer gibt es keine Mindestvorgaben des Gesetzgebers, weshalb es an den Versicherern selbst liegt, die Grenzen festzulegen.
Wie so ein bAV-Produkt aussehen kann, haben wir uns zusammen mit Stephan Bruckner, Director Sales Department am Beispiel der Liechtenstein Life genauer angesehen.
Seit wann ist Liechtenstein Life in Deutschland tätig?
Seit 2015, zu diesem Zeitpunkt bin ich auch zur Liechtenstein Life gewechselt und habe den Markteinstieg in Deutschland miterlebt. Unser Hauptgeschäft liegt nach wie vor in der Schweiz, hier wird ganz einfach mehr in Altersvorsorge investiert. Aber Deutschland ist aufgrund der Komplexität der Vorsorgeprodukte ein interessanter Markt für uns. Deshalb liegt auf der bAV unser Fokus für die kommenden Jahre.
Die Liechtenstein Life geht das Thema Beitragsgarantie etwas innovativer an als andere Versicherer. Neben den 80 Prozent gibt es auch Produkte mit 50 Prozent oder sogar 0 Prozent Beitragsgarantie – volles Risiko.
Das ist tatsächlich eine Sache, die jeder für sich selbst abwägen und entscheiden sollte. Aufgrund der aktuellen Zinssituation brauchen wir aber Produkte, die eine Renditechance haben. Durch die Absenkung des Rechnungszinses haben sich viele Versicherer Gedanken gemacht, wie eine Rendite erzielt werden kann. Die Lösung ist hier: Runter mit der Garantie, rauf mit der Investmentquote.
Warum entscheiden sich die meisten Versicherer für eine Garantie von 80%?
Die 80% haben sich durchgesetzt, weil sie eine Wertgleichheit darstellen. Somit besteht kein Risiko sowohl für Vermittlerinnen und Vermittler als auch für Arbeitgeber. Wer jedoch eine höhere Rendite erzielen will und ein gewisses Risikoprofil mitbringt, für den haben wir auch Alternativen.
Liechtenstein Life geht noch einen Schritt weiter.
Genau, Liechtenstein ist ein kleines Land – wir können also nicht nur auf unseren Heimatmarkt setzen. Deshalb ist die Herausforderung für uns, immer wieder Innovationen zu bringen. Außerdem möchten wir unseren Partnern moderne Produkte anbieten und ihnen die Möglichkeit geben, damit neue Zielgruppen zu erschließen.
Wie sehen die Produkte aus?
Neben der 80% Garantie haben wir uns in der bAV auch für die Varianten mit 50% und 0% entschieden.
Auch wenn viele es hinterfragen, die 0% darf und kann man als Garantie anbieten. Es kommt einfach darauf an, wie man es macht und für welche Zielgruppe.
Wie wahrscheinlich ist es, dass die eingezahlte Summe am Ende nicht komplett verfügbar ist?
Bei langen Laufzeiten und einem Ablaufmanagement, dass frühzeitig greift, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass eine Unterdeckung gegeben ist. Abgesehen davon muss das Produkt zur Zielgruppe passen. Die 80% Garantie sind aktuell das bewährte Level, wenn es um das Belegschaftsgeschäft geht – das ist sozusagen das Brot- und Buttergeschäft, welches Liechtenstein Life auch gerne anbietet. Aber wenn ich mit Menschen aus der Geschäftsführung über Chancen, Risiken und Garantien spreche, dann ist das Verständnis, dass Garantien zu Lasten der Rendite gehen, vorhanden. Deshalb ist unser Produkt mit 0% Garantie ein guter Türöffner, um sich auf der Management-Ebene zu positionieren.
Was ist an dieser Stelle wichtig für die Beratung?
Die Enthaftung. Wir stellen sicher, dass bei beiden Garantien, also 50% und 0%, in den Vertragsunterlagen eine Enthaftungserklärung dabei ist. Diese wird dann vom Arbeitgeber unterzeichnet und damit ist auch diese Sorge vom Tisch.
Vielen Dank für das Gespräch!